Słupsk. Stadt und Menschen

Die Ausstellung wurde als eine Art Hommage an die Einwohner der Stadt vorbereitet, die nach 1945 teils freiwillig, teils als Zwangsumsiedler oder Vertriebene nach Stolp in Hinterpommern, nun Słupsk genannt, kamen, um hier ein neues Leben zu beginnen. Sie zogen in Häuser ein, die früher den geflüchteten oder ausgewiesenen Deutschen gehörten und weil sie Elemente der Kultur ihrer Heimat mitbrachten, trugen sie zur Bildung eines multikulturellen Mosaiks des heutigen Słupsks und seiner Umgebung bei.
Im nachkriegszeitlichen, teilweise zerstörten Słupsk mussten sie die Stadt- und Selbstverwaltung, kulturelles, wissenschaftliches und wirtschaftliches Leben organisieren. Obwohl ihnen oft die nötigen Erfahrungen und Kompetenzen fehlten, konnten sie mit viel Engagement viel Außergewöhnliches schaffen und leisten.

Die Ausstellung erzählt von Menschen und der Stadt, in der sie sich niedergelassen haben. Wenn wir von „Stadt“ sprechen, denken wir oft nicht daran, woraus sie besteht, nämlich aus Menschen. Und mit jeder Stadt verbinden sich Schicksale, die für ganze Gruppen gemein oder für einzelne Menschen charakteristisch sind, die manchmal tragisch, doch sicherlich wert sind, in Erinnerung gerufen zu werden.
Die Geschichte der Stadt wird unter anderem durch multimediale Präsentationen mit Bildern der Stadt aus der Vor- und Nachkriegszeit näher gebracht. Die Geschichten von Menschen, denen in Interviews aufgezeichnete Erinnerungen zugrunde liegen, schildern, wie die Neusiedler in einer ihnen ganz fremden Umgebung ihr neues Zuhause errichteten. So bilden ihre Schicksale einerseits einen wichtigen Bestandteil der Stadtgeschichte, andererseits werden sie als Folge des Zweiten Weltkriegs dargestellt.
Viele ausgestellte Objekte wurden dem Museum von den Einwohnern der Stadt geschenkt. Es sind persönliche Erinnerungsstücke und Dokumente. Wichtige Elemente der Ausstellung bilden Bekanntmachungen an Siedler, Plakate, Anschläge, Fahnen, Gebrauchsgegenstände, Zeitschriften, Bücher, Möbel u.a., die mit Gebäuden, Orten, Betrieben, kulturellen Einrichtungen zusammenhängen – als Sachzeugen der damaligen Zeit.

In der Ausstellung gibt es eine Vitrine mit Objekten, die dem Museum von den Einwohnern der Stadt laufend immer wieder geschenkt werden. Sie werden alle ein paar Monate ausgewechselt. Die Möglichkeit, das eigenes Schicksal mittels persönlicher Gegenstände anderen zu zeigen, erlaubt den Schenkern und Besuchern, sich umso besser mit der Ausstellung zu identifizieren. Die Ausstellung will sie nämlich zur Reflexion darüber bewegen, woher sie stammen, wovon sie geprägt wurden und wohin sie gehen…